Das ist dasselbe wie bei Zweiblatt-Köpfen, da die Physik für alle Rotorsystemde die selbe ist. Auch bei Paddelköpfen. Wir haben an einem sich drehenden System immer eine Verzögerung in der Auswirkung einer Einsteuerung um ca. 90°. (Kreiselpräzession). Von daher steuern alle Helis ca. 90° im Voraus ein. Bei Paddel- und 2-Blattköpfen erreicht man das i.d.R. mechanisch.
Wenn jetzt die Mechanik (wie bei Mehrblattköpfen) diese 90° Vorsteuerung nicht zuläßt bzw. es zu sehr schiefstehende Gestänge gäbe, muss man den Rest mittels virtueller Servodrehung in der PC Software (5.0 Pro, Taumelscheibe, Expert) so einstellen, daß o. g. Sachverhalt stimmt.
Stellt man beim Rechtsdreher ein Blatt übers Heck und gibt Nick vor wird sich das Blatt nicht (!!!) bewegen. Ist das Blatt rechts quer zur Flugrichtung nach hinten rücklaufend, wird es maximale positive Anstellung haben um die Wirkung dann eben auf Nick vor zu bekommen ;-)
Stellt man beim Linksdreher ein Blatt übers Heck und gibt Nick vor wird sich das Blatt nicht (!!!) bewegen. Ist das Blatt links quer zur Flugrichtung nach hinten rücklaufend wird es maximale positive Anstellung haben um die Wirkung dann eben auf Nick vor zu bekommen ;-)
Das Feintuning führt man dann im Flug durch, man schwebt und macht einen Quickstart mit Nick vor. Wobbelt der Heli erst einmal auf Roll durch bevor er Nick sauber annimmt sind die 90° zuviel. Hier dann in 5° Schritten reduzieren bis praktisch keine Interaktion mehr stattfindet.
Diese Verdrehung ist abhängig von der Beschleunigung, Masse, Drehzahl, Kopfdämpfung und Blättern. Viele Helis kommen bei ca. 80-85° raus, unsere BO 105 mit 4-Blatt-Kopf hat z. B. nur 70°. Keine Angst, VStabi kann das bis zu einer Abweichung von 30° zum Optimalwert gut ausregeln, man wirds ev. gar nicht groß bemerken wenn man nicht einen Quickstart-Test macht oder im Marschflug stärkere Nick-Inputs steuert.